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Golshifteh Farahani und Michel Gondry gestalten die Cartes blanches

Golshifteh Farahani et Michel Gondry s’emparent des cartes blanches

Das Internationale Filmfestival Freiburg (FIFF) hat zwei grosse Persönlichkeiten des Films gebeten, vom 15. bis 24. März 2024 seine Cartes blanches zu gestalten. Die bekannte französisch-iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani bringt uns mit sechs engagierten Filmen den Iran näher. Der französische Regisseur Michel Gondry hat sechs seiner Lieblingsfilme für das FIFF ausgewählt. Zudem stehen ein Spiel- sowie ein Dokumentarfilm von ihm auf dem Programm der 38. Ausgabe, die ganz im Zeichen der Hip-Hop-Kultur steht. Ausserdem wird der Dokumentarfilm Michel Gondry, Do it Yourself! gezeigt, ein Porträt eines seiner Mitarbeitenden und eine Hommage an das handwerkliche Geschick des Genies.

Diaspora: Golshifteh Farahani und der Iran
«Nach dem Tod von Mahsa Amini im September 2022 erlebte der Iran einen Emanzipationsschub. Andere Krisen auf der ganzen Welt verhindern jedoch aktuell, dass das Land mehr Beachtung und Unterstützung erhält. Das möchte das Festival im Rahmen seiner bescheidenen Mittel ändern. Es hat deshalb eine der beeindruckendsten iranischen Persönlichkeiten eingeladen: Golshifteh Farahani», erklärt Thierry Jobin, künstlerischer Leiter. Als Teenager wird Golshifteh Farahani Opfer einer Säureattacke, weil ein Mann der Meinung ist, ihre Haut sei nicht genug bedeckt. In ihrer Jugend rasiert sie sich zweimal die Haare und gibt damit einen Teil ihrer Weiblichkeit auf, um «frei zu sein». Konsequent verfolgt die Schauspielerin ihre Karriere und dreht Film um Film. Seit der weiblichen Hauptrolle in Body of Lies von Ridley Scott an der Seite von Leonardo DiCaprio stehen ihr die Türen von Hollywood offen. Als sie unverschleiert an der Promotion des Films mitwirkt, zieht sie den Unmut des iranischen Regimes auf sich. Es beschlagnahmt ihren Pass und treibt sie ins Exil. Sie verfolgt ihre internationale Karriere weiter und spielt u. a. Hauptrollen in Paterson von Jim Jarmusch oder Un divan à Tunis von Manele Labidi.

Fish and Cat, Shahram Mokri, 2013
Fish and Cat, Shahram Mokri, 2013

Die französisch-iranische Schauspielerin hat sechs iranische Filme ausgewählt, um dem FIFF-Publikum von ihrer Herkunftskultur zu erzählen. Die Filme ihrer sehr persönlichen Carte blanche beschreibt sie als «ausserordentlich und verrückt». Ein besonders erwähnenswerter Film der Sektion Diaspora ist der schräge Film Botox, in dem sich zwei Schwestern in Lügen verwickeln, weil ihr Bruder nach Deutschland geflohen ist. Die Lügen lösen eine immer absurdere Spirale aus, da jede Iranerin bei allen Entscheidungen von einem Mann unterstützt werden muss. Ein weiterer starker Film ist der in einer einzigen Einstellung gedrehte Thriller Fish and Cat, der 2013 in Venedig und 2014 in Freiburg prämiert wurde. Er basiert auf der wahren Geschichte eines Restaurants im Norden Irans, in dem angeblich Menschenfleisch serviert wurde … Im Internationalen Wettbewerb stehen sechs iranische Kurzfilme, die in Anwesenheit der Filmschaffenden gezeigt werden.

Sur la carte de Michel Gondry
In der Sektion Sur la carte de… lädt das FIFF jedes Jahr eine Persönlichkeit ein, ihre Lieblingsfilme zu präsentieren. Nach Bong Joon-ho, Geraldine Chaplin, Ken Loach, Étienne Daho und Fatih Akin ist der französische Regisseur Michel Gondry an der Reihe. Gondry beginnt seine Karriere mit Musikvideos für Björk, Daft Punk und Radiohead, die mittlerweile Kultstatus geniessen. Eternal Sunshine of the Spotless Mind – ein poetischer Science-Fiction-Film – gewinnt 2005 den Oscar für das beste Drehbuch (Co-Autor ist Charlie Kaufman). «Der geniale und vielseitige Künstler hat sich bereit erklärt, am FIFF 2024 eine Carte blanche zusammenzustellen. Michel Gondry hat sechs seiner Lieblingsfilme ausgewählt – eine Auswahl voller Humor und kindlichem Ideenreichtum», schwärmt Thierry Jobin. Dazu gehören insbesondere die bittersüsse Komödie Le Goût des autres (2000) von Agnès Jaoui, der Klassiker des Kinderfilms Kes (1969) von Ken Loach und die schonungslose Sozialkomödie I soliti ignoti aus dem Jahr 1958. Auf dem Programm des 38. FIFF stehen auch zwei Filme von Michel Gondry: The We and the I und der Dokumentarfilm Dave Chappelle’s Block Party der Stars der Hip-Hop-Bewegung – die Fugees, The Roots, Erykah Badu usw. – zu einem unglaublichen Musik-Event in Brooklyn begleitet. Schliesslich wird in Michel Gondry, Do it Yourself!, einem Porträt eines engen Mitarbeiters, das handwerkliche Geschick des Meisters gewürdigt.

Kes, Ken Loach, 1969
Kes, Ken Loach, 1969

Wenn es sein Terminkalender erlaubt – der Regisseur arbeitet derzeit an einem von Pharrell Williams geschriebenen und produzierten Musical – wird ein Gespräch in einer Videokonferenzschaltung die einmalige Gelegenheit bieten, sich mit Michel Gondry auszutauschen (freier Eintritt, Details ab dem 28. Februar auf fiff.ch).
 

Diaspora : Golshifteh Farahani und der Iran

  • Bitter Dream, Mohsen Amiryoussefi, Iran, 2004
  • Botox, Kaveh Mazaheri, Iran, Kanada, 2020
  • Fish and Cat, Shahram Mokri, Iran, 2013
  • Parviz, Majid Barzegar, Iran, 2012
  • The Warden, Nima Javidi, Iran, 2019
  • The White Meadows, Mohammad Rasoulof, Iran, 2009
  • FIFForum : Gespräch mit Golshifteh Farahani

Sur la carte de Michel Gondry

  • Enron: The Smartest Guys in the Room, Alex Gibney, USA, 2005 (Dokumentarfilm)
  • Le Goût des autres, Agnès Jaoui, Frankreich, 2000
  • Kes, Ken Loach, Vereinigtes Königreich, 1969
  • Living in Oblivion, Tom DiCillo, USA, 1995
  • I soliti ignoti (Le Pigeon), Mario Monicelli, Italien, 1958
  • Le Voyage en ballon, Albert Lamorisse, Frankreich, 1960

Und auch:

  • Michel Gondry, Do it Yourself!, François Nemeta, Frankreich, 2023 (Dokumentarfilm)
    Section Coups de coeur
  • Dave Chappelle’s Block Party, Michel Gondry,  USA, 2005 (Dokumentarfilm)
    Section Cinéma de genre: Hip-hop Culture
  • The We and the I, Michel Gondry, Vereinigtes Königreich, USA, Frankreich, 2012
    Section Cinéma de genre: Hip-hop Culture
  • FIFForum : Gespräch mit Michel Gondry in einer Videokonferenzschaltung

Das vollständige Programm des 38. FIFF (15.–24. März) wird am 28. Februar enthüllt. 

Michel Gondry, Do it Yourself!
Michel Gondry, Do it Yourself!, François Nemeta, France, 2023

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