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Die ivorische Fabel La Nuit des Rois gewinnt den Grand Prix des FIFF 2021

La Nuit des Rois, Philippe Lacôte, 2020
La Nuit des Rois, Philippe Lacôte, 2020

Zum zweiten Mal in Folge geht der Hauptpreis des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) nach Afrika. Der ivorische Spielfilm La Nuit des Rois von Philippe Lacôte (Elfenbeinküste, Frankreich, Kanada, Senegal), eine politische Fabel von shakespearescher Schönheit, erhält den Grand Prix der 35. Ausgabe des FIFF. Der Sonderpreis der Jury geht an die überraschende schwarze Komödie Bad Christmas von Gastón Portal (Argentinien, Uruguay) und der Preis für den besten internationalen Kurzfilm an Monsters Never Know von Yang Ming (China), eine etwas andere Initiationsgeschichte im Westernstil. Die 35. Ausgabe des Festivals dürfte an die 33'000 Eintritte erreichen, schätzt das Organisationsteam. Und das Vergnügen geht noch weiter: Am Sonntag, 25. Juli, sind die preisgekrönten Filme noch einmal zu sehen, und anschliessend werden rund fünfzehn Filme online gezeigt. 

An der Schlussfeier der 35. Ausgabe des FIFF haben die Mitglieder der Jurys die hohe Qualität der Wettbewerbsfilme hervorgehoben, ebenso wie die Tatsache, dass kein Film dem anderen gleiche. Das zeigt sich auch im Palmarès: Die Wahl der Jurys fiel auf so unterschiedliche Filme wie eine afrikanische Märchenerzählung (La Nuit des Rois von Philippe Lacôte), eine schwarze Weihnachtskomödie (Bad Christmas von Gastón Portal) oder ein intimes Drama zum Thema Adoption (True Mothers von Naomi Kawase) und widerspiegelt damit das breit gefächerte Programm, das dieses Jahr in Freiburg gezeigt wurde. Quo vadis, Aida? von Jasmila Žbanic, eine Hommage an die Opfer und die Überlebenden des Massakers von Srebrenica mit einer herausragenden Hauptdarstellerin, gewinnt zwei von Filmschaffenden besonders geschätzte Preise: den Preis der Jugendjury COMUNDO und den Publikumspreis. Nach den Preisverleihungen wurde als Überraschungsfilm Aline gezeigt, die Schweizer Premiere des neuen Films von Valérie Lemercier, der vergangene Woche in Cannes präsentiert wurde und im November in die Schweizer Kinos kommt. Der vom Leben von Céline Dion inspirierte Spielfilm war ein würdiger Abschluss für die 35. Ausgabe des FIFF, in der sich vieles um Musik drehte.

Noch mehr FIFF    
Das Schweizer Publikum hat noch einige Gelegenheiten, die Filme des FIFF zu entdecken oder noch einmal zu schauen. Sechs Filme (La Nuit des Rois, Quo vadis, Aida?, True Mothers, Gaza mon amour, New Order und Love of Fate) kommen in den nächsten Monaten in die Schweizer Kinos, und am Sonntag, 25. Juli, sind die preisgekrönten Filme des FIFF 2021 noch einmal zu sehen. Ausserdem stehen dem Schweizer Publikum vom 26. Juli bis zum 15. August auf der Plattform Festival Scope rund fünfzehn Langfilme, darunter Bad Christmas und einige Perlen aus den Mitternachtsvorführungen zur Verfügung, sowie ein Kurzfilmprogramm (CHF 10.—/Sichtung).

La Noche magica (Bad Christmas), Gastón Portal, FIFF21

Bad Christmas, Gastón Portal, FIFF21

Fast 33'000 Eintritte für die 35. Ausgabe
Vorsichtig geschätzt, dürfte die 35. Ausgabe des Festivals gegen 33'000 Eintritte erreichen. «Das ist ein riesiger Erfolg», sagt Philippe Clivaz, operativer Leiter des FIFF, hocherfreut. «Nach der Verschiebung des Festivals mitten in den Sommer, in eine Zeit der Ferien und der grossen Hitze, und angesichts der gesundheitlichen Situation, hätte sich das Team des FIFF schon mit 50% der Besucher*innen von 2019 glücklich geschätzt, doch es sind viel mehr gekommen!» Die 35. Ausgabe des FIFF hatte im März 2021 mit den Schulvorführungen von Planète Cinéma mit 14'500 Teilnehmenden angefangen. Das Publikumsaufkommen wird im Anschluss an das Festival noch ergänzt durch das Online-Angebot auf der Plattform Festival Scope sowie durch Vorführungen im August, am Openair-Kino Charmey und am Numerik Games Festival in Yverdon-les-Bains.

Endlich hat sich das Publikum wieder vereint, unter sicheren gesundheitlichen Bedingungen, ohne Covid-Zertifikat, aber mit allen notwendigen Schutzmassnahmen. Gewiss wird man von den Besucher*innen noch oft den Satz hören: «Ich war dabei!» Ich war dabei an der unvergesslichen Eröffnung vom 16. Juli, als Kino und live Musik in einer einzigartigen audiovisuellen Performance aufeinandertrafen. Ich war dabei an der Diskussionsrunde über die Geburt des ruandischen Kinos, in Anwesenheit von Behördenvertreter*innen des Landes. Ich war dabei an der Kinolektion des grossen mexikanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Ich war dabei an der Begegnung mit La Gale, die von ihrem Kampf für die leidende Bevölkerung des Libanons und Palästinas erzählte. Ich war dabei an der Masterclass von Étienne Daho und habe dessen Liebeserklärung an das Kino gehört. 

«Alle diese Momente waren nur möglich dank eines aussergewöhnlichen Teams, wobei einige Mitglieder endlich ihre erste Festivalausgabe erlebten», so der künstlerische Leiter Thierry Jobin. «Alle haben die Herausforderungen angenommen, vor die uns die Corona-Pandemie stellte, etwa die Organisation von Begegnungen des Freiburger Publikums mit Filmschaffenden aus aller Welt via Videoschaltung. Nachdem wir diese Prüfung bestanden haben, können wir jedes denkbare Festival organisieren. Und das ist auch nötig, denn es bleiben nur acht Monate, um die nächste Ausgabe vorzubereiten!»

Mathieu Fleury, Vereinspräsident des FIFF, fügt an: «Diese Rückkehr ins Leben nach den langen Monaten des Stillstands beweist, dass Festivals wichtig sind und bleiben und dass sie einem grossen Bedürfnis des Publikums entsprechen, gemeinsam Emotionen zu erleben. Wir haben das starke Gefühl, dass die Menschen das Festival zwischen der Eröffnung und Abschluss nach und nach zurückerobert haben. Und wir werden zurück sein, für die 36. Ausgabe im kommenden Frühling.» Wir sehen uns wieder vom 18. bis zum 27. März 2022.

Quo Vadis, Aida?, Jasmila Žbanic, FIFF21

Quo Vadis, Aida?, Jasmila Žbanic, FIFF21

DIE PREISTRÄGER*INNEN DES FIFF 2021

INTERNATIONALER WETTBEWERB: LANGFILME

Die Internationale Langfilm-Jury, bestehend aus Marc Collin (Frankreich), Phanee de Pool (Schweiz) und Eylem Kaftan (Türkei, Kanada), verleiht den Grand Prix des Internationalen Filmfestivals Freiburg, dotiert mit CHF 30‘000, gestiftet vom Kanton Freiburg (CHF 20‘000) und der Stadt Freiburg (CHF 10‘000) an:

La Nuit des Rois von Philippe Lacôte
Schweizer Premiere | Elfenbeinküste, Frankreich, Kanada, Senegal, 2020 | 93’ | Fiktion
« Der Film hat uns mit seiner grossen Originalität überrascht, und wir mochten den Blick des Regisseurs und seine geschickte Auseinandersetzung mit den afrikanischen Mythen, die er in die aktuelle Realität integriert. »
Grand Prix FIFF21 - La Nuit des Rois de Philippe Lacote

Der Sonderpreis der Jury, in der Höhe von CHF 10‘000, gestiftet vom FIFF, an:

Bad Christmas von Gastón Portal
Internationale Premiere | Argentinien, Uruguay, 2021 | 99’ | Fiktion
« Der Sonderpreis der Jury geht an den Film Bad Christmas von Gastón Portal, der mit der subtilen Annäherung an das schwierige Thema der Pädophilie und seiner einzigartigen Regie überzeugt.. »
FIFF21 Bad Christmas, Gaston Portal

Der Publikumspreis, in der Höhe von CHF 5000 und von der Freiburger Kantonalbank gestiftet, ist verliehen an:

Quo vadis, Aida? von Jasmila Žbanic
Schweizer Premiere | Bosnien und Herzegowina, Österreich, Rumänien, Niederlanden, Deutschland, Polen, Frankreich, Norwegen, Turkey,
2020 | 103’ | Fiktion
FIFF21 Quo vadis, Aida? Jasmila Zbanic

Die Ökumenische Jury, bestehend aus Colette Kalt (Schweiz), Baldassare Scolari (Schweiz), Claude Jeanne Sury Bonnici (Frankreich) und Claire Zombas (Frankreich), verleiht den Preis der Ökumenischen Jury, in der Höhe von CHF 5000 und von Brot für alle und Fastenopfer gestiftet, an:

True Mothers von Naomi Kawase
Schweizer Premiere | Japan, 2020 | 140’ | Fiktion
True Mothers de Naomi Kawase

Die Jugendjury COMUNDO, bestehend aus Héloïse Clément (Schweiz), Camille Diethelm (Schweiz), Sardar Ebrahimi (Schweiz), Timy Hürlimann (Schweiz), Samuel Pochon (Schweiz) und Federica Sciacca (Schweiz), verleiht den Preis der Jugendjury COMUNDO, in der Höhe von CHF 5000 und von COMUNDO gestiftet, an:

Quo vadis, Aida? von Jasmila Žbanic
Schweizer Premiere | Bosnien und Herzegowina, Österreich, Rumänien, Niederlanden, Deutschland, Polen, Frankreich, Norwegen, Turkey,
2020 | 103’ | Fiktion 
Quo Vadis, Aida?, Jasmila Žbanic, FIFF21

Die Critics’ Choice Award Jury, bestehend aus Catherine Silberschmidt (Schweiz) und Pascaline Sordet (Schweiz), verleiht den Critics’ Choice Award an:

Gaza mon amour von Arab & Tarzan Nasser
Schweizer Premiere | Frankreich, Deutschland, Portugal, Palästina, Katar, 2020 | 87’ | Fiktion
Gaza mon amour, Arab & Tarzan Nasser, 2020

 


INTERNATIONALER WETTBEWERB: KURZFILME

Der Internationale Kurzfilm-Jury, bestehend aus Anna Aaron (Schweiz), Eileen Hofer (Schweiz) und Pierre Monnard (Schweiz) verleiht den Preis für den besten internationalen Kurzfilm, dotiert mit CHF 7‘500, unterstützt von der Clinique Générale Ste-Anne, an:

Monsters Never Know von Yang Ming
Schweizer Premiere | China, 2020 | 16’ | Fiktion
«Monsters Never Know erzählt von den verschlungenen Pfaden, auf denen ein Vater seinen verirrten Sohn zur Spiritualität führen will. Der Film wird von einem starken, berührenden Duo getragen. Lustvoll lässt er die Grenzen zwischen den Genres verschwimmen und zeichnet eine ebenso subtile wie überraschende Metapher zum Thema Erlösung. Das Roadmovie zeigt eine Initiationsgeschichte voller starker Bilder von universeller Bedeutung.»
Monsters Never Know - Yang Ming, FIFF21

die Jury ehrt mit einer besonderen Erwähnung den Film:

Nahid von Samad Alizadeh
Welt Premiere | Iran, 2020 | 14’ | Fiktion
«In zwei Plansequenzen gedreht, taucht Nahid auf beklemmende Weise in die Tiefen einer archaischen Gesellschaft ein und rüttelt an den Traditionen, damit das Leben von Frauen nicht in Vergessenheit gerät.»
Nahid, Samad Alizadeh, FIFF21

Die Jury Netzwerk Cinema CH, bestehend aus Léa Célestine Bernasconi (ECAL), Eugénie Constantin (UNIL), Leopold Helbich Frey (HEAD), Tobias Luchsinger (ZHdK), Valentina Tosi (USI), Nico Übersax (UZH), verleiht den Preis Netzwek Cinema CH, dotiert mit CHF 3000 an:

The Chick von Bijan Aarabi
Welt Premiere | Iran, 2020 | 14’ | Fiktion
The Chick, Bijan Aarabi, FIFF21

 

 KURZFILMPROGRAMME FOREIGN VISA AWARD

Die Jury Auslandsvisum, bestehend aus Marie-Clémentine Dusabejambo (Ruanda), Kantarama Gahigiri (Ruanda) und Joel Karekezi (Ruanda), verleiht den Prix Auslandsvisum, dotiert mit CHF 1000, gestiftet von E-CHANGER und Fribourg-Solidaire, an:

Kreismühle von Jules Claude Gisler
Schweiz, 2020 | 10’ | Experimental
Kreismühle, Jules Claude Gisler, FIFF21

Eine besondere Erwähnung geht an:

Mnesis von Alan Sahin
Schweiz, 2020 | 8’ | Fiktion
Mnesis de Alan Sahin, FIFF21

Die Jury Röstigraben, bestehend aus Bianca Caderas (Schweiz), Noah Erni (Schweiz), Sara Furrer (Schweiz) und Jelena Vujovic (Schweiz), verleiht den Prix Röstigraben, dotiert mit CHF 500, gestiftet von der Schweizer Jugendfilmtage (SJFT) und vom FIFF, an:

Meteor von Elijah Graf
Schweiz, 2020 | 18’ | Fiktion
Meteor de Elijah Graf, FIFF21

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