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China, Iran und ein neuer Publikumsrekord für das 39. FIFF

Black Dog, de Guan Hu, 2024

Die 39. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) geht am Sonntag, 30. März, mit einem neuen Publikumsrekord zu Ende. Besonders erfreulich waren die vielen vollen Kinosäle. Über siebzigmal hiess es «ausverkauft»: rund dreissig volle Säle mehr als 2024. Vier der zwölf Langfilme und drei der sechzehn Kurzfilme in den Internationalen Wettbewerben wurden an der Schlussfeier vom Samstagabend ausgezeichnet. Der chinesische Film Black Dog von Guan Hu, eine wunderbare Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Mann und seinem Hund, erhält den Grand Prix 2025 sowie den Critics’ Choice Award. Der Film läuft ab dem 2. April in den Westschweizer und ab dem 10. April in den Deutschschweizer und Tessiner Kinos. Zwei weitere Preise gehen ebenfalls nach China: My Friend An Delie, eine europäische Premiere, gewinnt den Sonderpreis der Jury sowie den Preis der Ökumenischen Jury. Der Publikumspreis geht an den kenianischen Film Nawi, und die Jugendjury zeichnet den malaysischen Film Pavane for an Infant aus. Der Preis für den besten internationalen Kurzfilm schliesslich geht an den iranischen Beitrag Bitter Chocolate.
 

Nach Day Tripper im Jahr 2024 ist es auch in diesem Jahr ein chinesischer Film, der mit dem Grand Prix des FIFF ausgezeichnet wird: Black Dog eroberte die Herzen der Internationalen Jury: Langfilme, bestehend aus Asha Magrati (Nepal), Anna Pieri Zuercher (Schweiz) und Christian Lutz (Schweiz). «Kraftvoll erkundet dieser Film die Erlösung und den gesellschaftlichen Wandel, getragen von überzeugenden schauspielerischen Leistungen und atemberaubenden Bildern», heisst es in der Begründung der Jury. Regisseur Guan Hu gelinge es, «auf subtile Weise aktuelle politische Fragen in China zu beleuchten, ohne dabei allzu deutlich zu werden.» Die auf mehreren Ebenen entwickelte Geschichte fordere die Fantasie des Publikums heraus – «ein wahres Meisterwerk». Auch die Critics’ Choice Award Jury vergibt ihren Preis an Black Dog. Das FIFF freut sich, dass der Film dank des Schweizer Filmverleihers trigon-film demnächst im ganzen Land in den Kinos zu sehen ist: ab dem 2. April in der Romandie und ab dem 10. April in der Deutschschweiz und im Tessin.

Mit My Friend An Delie gewinnt ein anderer chinesischer Film den Sonderpreis der Jury sowie den Preis der Ökumenischen Jury. Es ist der erste Langfilm des Schauspielers und Regisseurs Dong Zijian, der in seiner Heimat ein Star ist: «ein zutiefst aufrichtiger Film über Kindheitstraumata, Freundschaft und Erinnerung», so die Internationale Jury: Langfilme.

Der Preis der Jugendjury geht an den malaysischen Film Pavane for an Infant von Chong Keat Aun. Die Jury, die sich aus Studierenden der Universität Freiburg zusammensetzt, zeigte sich beeindruckt von «der ausgefeilten Ästhetik und der ergreifenden Thematik» des Films. Dieser handelt davon, dass in Malaysia immer mehr Kinder ausgesetzt werden; im Mittelpunkt steht eine Sozialarbeiterin, die in einem Zentrum tätig ist, in welchem Mütter ihr Baby anonym abgeben können.

Den begehrten Publikumspreis erhält ein kenianischer Film mit deutscher Koproduktion, der von einer lokalen NGO unterstützt wurde: Nawi ist ein mutiges Werk, das sich gegen die Zwangsheirat von Kindern einsetzt. Die Mundpropaganda verfehlte beim Publikum ihre Wirkung nicht: Der Film war viermal ausverkauft!
 

Während beim Grand Prix ein chinesischer Film auf einen chinesischen Film folgt, folgt bei den Kurzfilmen ein iranischer auf einen iranischen Beitrag: Nach Mrs. Iran’s Husband im Jahr 2024 geht der Preis für den besten internationalen Kurzfilm dieses Jahr an Bitter Chocolate von Sahar Sotoodeh. Der Film erzählt von einer Jugendlichen, die sich in Teheran zu einer illegalen Abtreibung gezwungen sieht. Die Internationale Jury: Kurzfilme, bestehend aus Alexandre O. Philippe (Schweiz, USA), Sarah Spale (Schweiz) und Tamer Ruggli (Schweiz), lobte «die erzählerische Kraft, den Humor und die Sensibilität» des Films. Mañana der kolumbianischen Regisseurin Ingrid Pérez López gewinnt den Preis des Netzwerk Cinema CH und der jordanisch-palästinensische Beitrag Amplified von Dina Naser denjenigen der neuen Seniors’ Jury,  bestehend aus drei pensionierten Filmfans.

Alle Preisträger*innen

«China für den Grand Prix, Iran für den besten internationalen Kurzfilm: Die Geschichte wiederholt sich aufs Vortrefflichste!», so freut sich Thierry Jobin, künstlerischer Leiter des FIFF. «Dies gilt umso mehr, als die Wiederholung auch auf den Publikumserfolg zutrifft.» Bereits im vergangenen Jahr kratzte das FIFF an der symbolischen Marke von 50’000 offiziellen Eintritten, die es dieses Jahr bei Weitem übertreffen wird. Nicht minder erfreulich sind die über 70 ausverkauften Vorführungen der Ausgabe 2025 (gegenüber 43 im Vorjahr): ein schönes Zeichen für die wachsende Begeisterung des Publikums, für die Bedeutung der Kinosäle als Orte der Begegnung für Filmfans aller Generationen und Kulturen – und damit auch für die Notwendigkeit des FIFF. Mathieu Fleury, Präsident des Vereins des FIFF, ist hocherfreut über die Treue des Publikums: «Der neue Besuchsrekord ist wie eine Fortsetzung der bewegenden Standing Ovations beim Eröffnungsfilm: Der grosse Erfolg beim Publikum ist ein ebenso wertvolles wie solides Fundament, auf dem wir die Entwicklungsstrategie für die kommenden Jahre aufbauen können.» Eine andere identitätsstiftende Erfolgsgeschichte des FIFF ist das Schulprogramm Planète Cinéma, das sich an die nächste Generation von Kinogängerinnen und Kinogängern richtet. Erneut hat es über 11’000 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben, mit ihren Klassen Filme aus dem FIFF-Programm zu entdecken, und zwar während des Festivals vormittags an allen Wochentagen, aber auch das ganze Jahr über.

Seit dem Amtsantritt von Thierry Jobin im Jahr 2012 haben sich die Besuchszahlen verdoppelt. Dazu beigetragen haben zweifelsohne neue Parallelsektionen wie Genrekino, Neues Territorium oder die Mitternachtsvorführungen. «Wir haben uns dem populäreren Kino geöffnet und gleichzeitig die DNA des FIFF als Sprachrohr des asiatischen, afrikanischen, lateinamerikanischen und osteuropäischen Kinos gewahrt, dies vor allem durch unsere Wettbewerbe», so Jobin. «Dies hat dazu beigetragen, dass die Leute gemerkt haben, dass das Festival keinesfalls hermetisch abgeschlossen oder elitär ist. Alle diese neuen Besucherinnen und Besucher sind begeistert von der grossartigen Arbeit unseres Teams, etwa der Kulturvermittlung mit den Schulvorführungen und vielen anderen Angeboten oder der Kommunikationsequipe, die dem Festival ein frisches Image verliehen hat, sodass es heute als einladender, unterhaltsamer, lebendiger und gar kulinarischer Ort der Begegnung wahrgenommen wird.»

Im Anschluss an die Schlussfeier vom Samstagabend wurde der Dokumentarfilm Bread & Roses gezeigt. Das Bildmosaik, das sich aus von afghanischen Aktivistinnen im Angesicht der Taliban heimlich gedrehten Aufnahmen zusammensetzt, ist auch beim Bezahldienst Apple TV+ verfügbar. Wer das FIFF noch etwas verlängern möchte, hat dazu ab sofort auf Festival Scope die Gelegenheit, wo alle Kurzfilme aus dem Wettbewerb sowie einige Filme aus der Sektion Neues Territorium: Sri Lanka zu sehen sind. Bei Play Suisse sowie bei filmfriend, einer Plattform der europäischen Bibliotheken, sind einige Filmperlen in Zusammenhang mit der Sektion Genrekino: Morde und Mysterien zu entdecken. Diese drei Angebote sind bis Ende April gratis verfügbar.

Das FIFF hat seine Dreissiger mit anhaltendem Erfolg und einer konstanten Entwicklung hinter sich gebracht. Die grandiose 39. Ausgabe verleiht ihm den nötigen Schwung im Hinblick auf die bevorstehende 40. Ausgabe, die vom 20. bis zum 29. März 2026 stattfinden wird.

 

Projektion der ausgezeichneten Filme

Sonntag, den 30. März – Rex 1
11:00: Sonderpreis der Jury, My Friend An Delie
13:30: Preis für den besten Kurzfilm, Bitter Chocolate, und Grand Prix, Black Dog
16:00: Publikumspreis, Nawi

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