Ein starker und meisterhaft erzählter Film, geschrieben und gedreht von einer aufstrebenden Regisseurin mit einer beeindruckenden Stimme. Die Jury ist überzeugt, dass die Autorin dieses vielversprechenden, überraschenden und bemerkenswerten Werks in den kommenden Jahren eine grosse Rolle im internationalen Kino spielen wird. Für die kompromisslose Darstellung eines ausbrechenden Kriegs in einem düsteren Dekor und für die einfühlsame Annäherung an die Vielschichtigkeit der menschlichen Natur verleiht die Internationale Langfilm-Jury den Grand Prix einstimmig an Klondike von Maryna Er Gorbach.

Der Sonderpreis der Jury geht einstimmig an Brighton 4th, ein gefühlvolles Porträt von Menschen, die im ‹Land der Freien und Tapferen› im Exil leben. Eine existenzielle ‹menschliche Komödie› voll trockenem Humor, vor allem aber eine subtile Tour de Force der Filmkunst. Mit seiner sorgfältigen Filmsprache und seiner präzisen Kameraführung fängt der Regisseur in poetischen Nuancen die Sehnsüchte, die Einsamkeit und die Melancholie von Menschen ein, die im Niemandsland gestrandet sind.

Auf originelle Weise greift dieser Kurzfilm ebenso universelle wie wichtige Themen auf: den Kampf der Klassen und die Schwierigkeiten, mit denen sich Frauen konfrontiert sehen, in der Vergangenheit und in der Gegenwart. Politische, körperliche und persönliche Herausforderungen nehmen in komplexen Frauenporträts Gestalt an, treffsicher, mutig, und humorvoll erzählt und auf intime Weise inszeniert. Die Vielfalt und die Aktualität der behandelten Themen haben die Jury beeindruckt, umso mehr, als alles … auf der Toilette spielt. Lunch Break ist das Versprechen einer neuen starken Stimme des Kinos.